Nagold ist eine Stadt in Baden-Württemberg
zwischen Tübingen und Freudenstadt an der B28 mit etwa 22 000 Einwohnern.
Sie ist nach der Kreisstadt Calw die zweitgrößte Stadt des Landkreises Calw und bildet ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Pforzheim. Zum Mittelbereich Nagold gehören neben Nagold die Städte und Gemeinden Altensteig, Ebhausen, Egenhausen, Haiterbach, Rohrdorf, Simmersfeld und Wildberg. |
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Nagold liegt am Rande des Oberen Gäus zum Schwarzwald in einer Talweitung beim Einfluss der Waldach in die Nagold. Die Altstadt liegt am rechten Flussufer. Am anderen Ufer gegenüber liegt der Schlossberg mit der Ruine Hohennagold auf einer Höhe von 411 m ü. NN. |
![]() Lage von Nagold |
Erstmals erwähnt wurde Nagold im Jahre 785 in einem Buch im Kloster St.Gallen. Allerdings geht man davon aus, dass das Nagoldtal schon seit der Jungsteinzeit besiedelt ist. Unter den Grafen von Hohenberg wurde Nagold 1340 freie Stadt. 1363 wurde Nagold jedoch an die Grafen von Württemberg verkauft. Nagold und die umgebenden Gemeinden wurden daraufhin mehrere Jahrzehnte von der Kaupp von Nagold Dynastie regiert, die auf Schloss Hohennagold residierten. Hier wurde Nagold bald Sitz eines Amtes, später Oberamtes, dessen Grenzen sich im Laufe der Geschichte mehrmals veränderten. 1938 wurde das Amt Nagold aufgelöst. Das Gebiet kam überwiegend zum Landkreis Calw, der bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 seine heutige Ausdehnung erreichte. Der Landkreis Calw wurde gleichzeitig Teil der neu gegründeten Region Nordschwarzwald, die damals dem neu umschriebenen Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet wurde. Damit wurde die ehemals württembergische Stadt Nagold nunmehr von der ehemals badischen Hauptstadt Karlsruhe aus verwaltet. Im Jahr 1980 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Nagold die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1981 beschloss. | |
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Das Wappen der Stadt Nagold zeigt einen von Silber und Rot geteilten Schild überdeckt mit einem aufrechten blauen Nagel. Die Stadtflagge ist weiß-rot. Das geteilte Wappen wurde von den früheren Ortsherren, der Grafen von Hohenberg übernommen, der es von der Kaupp Familie übernommen hatte. Der Nagel ist seit 1592 erstmals nachweisbar und gilt als redendes Wappen. Wappen und Flagge werden somit schon viele Jahrhunderte geführt, doch wurde die heutige Form des Wappens 1977 festgelegt. |
Theaterdarbietungen und andere Veranstaltungen in Nagold gibt es teilweise in der Stadthalle und vor allem im KUBUS im Burgcenter, einem mittelgroßen Tagungsort mit Fest- und Theatersaal. Ferner bietet sich die Alte Seminarturnhalle vor allem für Kleinkunst, Kabarett und Musikveranstaltungen aller Art an. | |
Das Steinhaus ist das älteste Nagolder Haus und zugleich Heimatmuseum, es befindet sich in der Badgasse 3. Hier kann man etwas über die Geschichte und Gegenwart Nagolds und der Region erfahren. | |
Hoch über Nagold auf dem Schlossberg gibt es eine Burgruine; weitere beeindruckende Bauwerke sind der Alte Turm, das Wahrzeichen der Stadt und das Viadukt. Ein weiteres bedeutendes Bauwerk ist die Remigiuskirche, die auf dem Fundament eines römischen Gutshofes (Villa rustica) errichtet wurde. Aus noch früherer, keltischer Zeit (ca. 5. Jahrhundert v. Chr.) existiert im Krautbühl ein keltisches Hügelgrab. | |
Der Badepark, ein großes Hallen- und Freibad mit 5 m hoher Rutsche, Schwimmerbecken mit 5-m-Sprungturm, Attraktions-Becken, Kinderbecken und Warmaußenbecken. Weiter gibt es eine Minigolfanlage, ein Kino mit 2 Sälen. | |
Bereits 773 wurde die heutige Remigiuskirche als Missionskirche und Kirche des Königshofes erwähnt, sie wurde teilweise auf Fundamenten eines römischen Gutshofes, von dem bei Ausgrabungen Spuren gefunden wurden, gebaut. Die Remigiuskirche ist das älteste Gebäude der Stadt. Aus dem frühen 14. Jahrhundert stammen die wertvollen Fresken im Langhaus der Kirche, die 1884 wiederentdeckt und später freigelegt wurden. Sie zeigen Szenen aus der Kindheit Jesu und aus der Passion. Seit 1928 steht die Kirche unter Denkmalschutz. Sie wurde 1965 restauriert. | |
Die Kreuzabnahme Jesu Christi durch Maria, Josef von Arimathia und Johannes sowie die Grablegung Jesu sind in diesen beiden Szenen aus der unteren Reihe der Fresken im Langhaus zu sehen. Diese Fresken sind um 1320 entstanden. |